(K)ein Ort für die Kunst!?

Das Kulturbüro der Stadt hatte den Auftrag, eine Liste von Orten in Heiligenhaus zusammen zu stellen, an denen bildende Kunst präsentiert werden kann.
Nach einem Jahr ist diese Liste nun veröffentlicht worden – und sie fällt… sehr dürftig aus.

Wir vom Kunstquadrat halten dieses Ergebnis für nicht akzeptabel.
Die Stoßrichtung des im Ausschuss einstimmig angenommen Antrags war offenkundig eine andere.

Die Enttäuschung über diese magere Ausbeute von einem Jahr Recherche des Kulturbüros haben wir* vom Kunstquadrat in einem schriftlichen Statement verfasst und sowohl Presse als auch allen Partei-Fraktionen zukommen lassen.
Im Ausschuss selbst gab es lediglich eine (!) Wortmeldung zu diesem Thema (Stefan Okon, WAHL). Die anderen Fraktionen (inklusive der Antragssteller Bündnis90/DieGrünen) haben diese Bankrotterklärung der Stadt gegenüber kreativer Locationfindung kommentarlos hingenommen.

Die lokale Presse (Rheinische Post und WAZ) haben das Thema aufgegriffen und darüber berichtet.

Rheinische Post: Suche nach mehr Raum für Kunst und Künstler

WAZKünstler kritisiert Liste zu Ausstellungsräumen in der Stadt [paywall]

 

Unsere Stellungnahme dazu im Wortlaut:

 

Vor ziemlich genau einem Jahr (30.10.2018) ist im Ausschuss für Kultur und Städtepartnerschaft auf Antrag der Fraktion „Bündnis90/dieGrünen“ die Verwaltung (Gesch.Bereich IV.3) damit beauftragt worden, eine Liste von Örtlichkeiten zusammen zu stellen, welche geeignet sind „bildende Kunst zu präsentieren“.

[siehe Sitzungsunterlagen: https://www.intern-heiligenhaus.de/getPDF/1514/30-10-2018-Sitzungsunterlagen-KST.pdf]

 

In diesem Antrag ist explizit auf die Möglichkeit der temporären „kulturellen Zwischennutzung“ von zeitweilig ungenutzten Immobilien hingewiesen worden (Beispielhaft an vergangenen Initiativen wie dem „Art House“ oder dem „Alten Pastorat“ ausgeführt).

Zudem wurde in dem Antrag für die Recherche eine fachübergreifende Kooperation mit Immobilienbereich, Wirtschaftsförderung und Arbeitskreis Stadtmarketing angeregt.

Auch in der Debatte im Ausschuss schlug Herrn Przybilla noch einmal „eine Recherche bei leerstehenden Einzelhandelslokalen in der Innenstadt“ vor

[siehe Niederschrift: https://www.intern-heiligenhaus.de/getPDF/1534/30-10-2018-Niederschrift-KST.pdf]

 

In der anstehenden Ausschusssitzung am 12.09.2019 liegt das Ergebnis der Arbeit eines ganzen Jahres vor und diese Liste soll nun vorgestellt werden.
Aus den Sitzungsunterlagen entnehmen wir folgende gefundenen Örtlichkeiten:

  • Kreissparkasse Hauptfiliale
  • Stadtbücherei
  • Haus der Kirche (unter Vorbehalt)
  • Kirchengemeinde St. Suitbertus
  • VHS-Café „Verweile doch“
  • Rathaus
  • Stadtteilzentrum Oberilp
  • Waldhotel
  • Bürgerbüro

 

Von dieser Aufzählung sind wir schlicht… enttäuscht.
Nach fast einem Jahr(!) der Vorbereitung, Recherche und Ideenfindung ist diese Aufzählung… dürftig.
Und das ist ein Euphemismus.

Weder scheinen die im Antrag und in der Debatte deutlich mit auf den Weg gegebenen Verweise auf eine Kooperation mit Handel und Wirtschaft statt gefunden zu haben, noch gibt diese Liste auch nur den Ansatz kreativer Lösungsfindung und alternativer Vorschläge her.

Und es geht gänzlich an der eigentlichen Intention des Antrages vorbei, neue „Ort(e) für die Kunst“ zu finden. Es ist lediglich die Aufzählung naheliegender „üblicher Verdächtiger“.

Zumal uns diese Liste zudem noch unvollständig erscheint.
Weder das Museum Abtsküche findet Erwähnung (obwohl dort regelmäßig und ständig diverse Ausstellungen stattfinden) noch findet sich der CLUB in der Aufzählung wieder (Obwohl dieser durch den neuen Fachbereich doch jetzt noch viel enger an den städtischen Kulturbereich angebunden ist?).

Diese Liste ist keine wirkliche Hilfe für die Kulturschaffenden der Stadt.
Sie ist nichts weiter als die Beschreibung des StatusQuo, den Frau Ortlinghaus zurecht seit Jahren mit „Es gibt keinen Ort für die Kunst in Heiligenhaus“ umschreibt.

 

 

 

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