Frühlingslesung

Die erste unserer nun regelmäßigen Lesungen (immer am letzten Freitag im Quartal) in der „Kult-Kaffee Rösterei“ am Bahnhof.
Passend zum Frühling wollten wir eine Auswahl von Gedichten und Lyrik zum Thema „Lust & Liebe“ zum Besten geben.
Doch es kam etwas anders…

Es begann damit, dass die Witterung nicht unbedingt „Frühlingsgefühle“ entstehen lies – war es doch ein bisschen kühl.
Allerdings nicht im Café, dass behaglich geheizt und mit wohligen Kaffeegeruch geschwängert.

Leider mussten wir kurzfristig den (krankheitsbedingten) Ausfall von Nina Stark verkraften.
Somit mussten wir und unsere Zuhörenden nicht nur auf ihren lieblichen Erdbeermund, sondern auch auf die von ihr vorbereiteten Werke von François Villon verzichten.
Schade.

Zudem warf Thomas Pischke seinen Plan um (er wollte aus Platons „Symposium“ lesen) — und widmete den ersten Teil seines Slots dem kurz vor Weihnachten verstorbenen Heiligenhauser Antimilitaristen Jochen Fürst.
Erich Fried, Kästner, Tucholsky… „wortgewaltige“ politische Texte über den Wahnsinn des Krieges.
Im Zweiten Teil allerdings zeigte er die andere Seite dieser Autoren, und las Liebeslyrik und ähnliches von deren Feder.

Armin Schmid hingegen widmete sich gänzlich dem 詩經 / 诗经, „Pinyin shījīng“.
Einer der fünf Klassiker chinesischer Lyrik. Über 2500 Jahre alt.
Die Besonderheit seiner Lesung war die doppelte Übersetzung der chinesischen Originaltexte. Einmal in lyrischer Form, bei der aber inhaltlich abstriche gemacht werden müssen. Einmal eine wortgetreue Übersetzung, die zwar dem Verständnis zuträglich, aber der lyrischen Gestalt verlustig geht.

Die Zuhörerschaft war überschaubar, was sicherlich auch der zurückhaltenden Werbung geschuldet war.

Dank an dede für’s zur Verfügung stellen der Technik, Detlev Keimeier für’s Foto und der Crew der Kult-Kaffee Rösterei für die Gastfreundschaft und den besten Kakao der Welt!
Und einen besonderen Dank an die Dame, die bis zum Schluss ausgeharrt hat und sich im Anschluss bei uns bedankte – das war der Moment in dem uns klar wurde dass wir doch nicht gänzlich nur für’s Mikrofon gelesen haben…

Zum nachhören:

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